Autorschaft und digitale Literatur: Geschichte, Medienpraxis und Theoriebildung
Heiko Zimmermann

(Trier: WVT, 2015. Print. Handbücher und Studien zur Medienkulturwissenschaft 11 | ISBN 978-3-86821-617-2).

Autorschaft und digitale Literatur widmet sich dem Phänomen der Neukonfiguration der Trias Autor, Leser und Text in Literatur, die den Computer als ästhetisches Ausdrucksmedium nutzt. Dabei beantwortet der Band die als beängstigend attribuierte Frage nach dem Autor dieses "neuen Etwas", indem erstmals ein systematisches Beschreibungsverfahren für das Zusammenspiel aller an der Textproduktion und -rezeption Beteiligten vorgestellt wird. Mit dem Entwurf des theoretischen Modells des Textuellen Handlungsraums überbrückt Zimmermann auch die bisher angenommene strukturelle Distanz zwischen gedruckter und digitaler Literatur. Der detaillierten Analyse exemplarischer kanonischer Werke der englischsprachigen digitalen Literatur ist ein grundlegender komparatistischer Überblick über die Entwicklung dieser Literaturform vorangestellt, die in ihren definierenden Eigenschaften gleichsam als Fortsetzung einer viel älteren Literaturgeschichte aufgefasst wird. Auch die Geschichte von Autorschaft und der Reflexion über Autorschaft wird von Zimmermann ausführlich nachgezeichnet. Neben einer umfassenden Diskussion der bisherigen Forschung zur Autorschaft digitaler Literatur bespricht der Band bekannte Probleme der Autor-Leser-Konfiguration wie nichtlineares und kombinatorisches Erzählen, Zwischenwesen wie den Wreader und kollaboratives Schreiben. Von den Ergebnissen der Analyse getragen, diskutiert Zimmermann schließlich Fragen zu Tradition und Theorie angesichts der elektronischen Medienpraxis, zu rechtlichen Rahmenbedingungen und zum Mangel ernstzunehmender digitaler Literatur in Deutschland, sowie zur Produktivität theoretischer Modellierungen. Ein umfassender Index, ein Glossar und ein Kapitel über die Hauptbegriffe im Spannungsfeld um Autorschaft in digitaler Literatur erleichtern auch Neulingen in diesem Bereich die Lektüre.

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Diskussion

 

 

Die Banane, die sich als gleichsam vandalistischer Akt auch in einem der in diesem Band untersuchten Werke findet, hat ihren Ursprung in den Tiefen des Usenet der 1980er Jahre. Ihr Autor ist unbekannt. Besonders im deutschsprachigen Raum kann sie in ihrer technisch bedingten Existenz als ASCII-Kunst als Symbol der kulturellen Kraft digitaler Literatur und der Permeabilität zwischen verschiedenen ästhetischen Sphären verstanden werden.

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